Kaminöfen sind so beliebt wie lange nicht. Doch was macht man mit der Holzasche, die übrig bleibt? Auch bei Lagerfeuern oder dem Grillen bleibt sie häufig als Reststoff zurück. Die beste Möglichkeit ist sicher, sie im Garten als Dünger zu nutzen. Hier kann sie deinen Pflanzen beim Wachsen helfen. Jedoch gibt es ein paar Punkte zu beachten, denn diese Asche hat es in sich!
Inhaltsverzeichnis
Asche - was ist das überhaupt?
Die Frage klingt zunächst leicht zu beantworten: Alles, was beim Verbrennen übrig bleibt. Doch um zu wissen, wie wir die Asche im Garten am besten einsetzen können, müssen wir natürlich auch ihren Inhalt und die Eigenschaften kennen. Deshalb klären wir das als erstes: Verbrennen wir organische Materialien, wie z.B. Holz, so bleibt Asche über, welche aus den anorganischen Bestandteilen des Holzes besteht. Es handelt sich hier um Mineralstoffe.
Genau wie Menschen brauchen auch unsere Pflanzen bestimmte Mineralstoffe zum Leben und Wachsen. Diese sind nun teilweise in der Asche vorhanden und können so bei einer Düngung das Wachstum der Pflanzen verbessern.
Asche aus unbehandeltem Holz enthält dabei z.B. folgende Inhaltstoffe:
Calciumoxid (gebrannter Kalk) etwa 50%, Kaliumoxid etwa 15%, Magnesiumoxid etwa 15%, Phosphorpentoxid etwa 5-7%.
Der Nachteil der Asche
Jedoch hat dieser hohe Anteil an Mineralstoffen auch einen „Nachteil“, den man sich aber auch zu Nutze machen kann: Asche hat einen sehr hohen pH-Wert von etwa 12-13. Das ist extrem basisch und kann auch für deine Pflanzen schädlich sein. Der optimale pH-Wert für deinen Boden liegt bei 6,5-7,5. Je nach Pflanze bevorzugen diese einen eher niedrigen pH-Wert (sauer). Durch die Asche kann dieser stark angehoben werden. Worauf du achten musst, damit es trotzdem gut funktioniert, erklären wir dir weiter unten.
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Welche Asche eignet sich als Dünger?
Um Asche als Dünger nutzen zu können, ist es wichtig, dass sie nicht mit Schadstoffen belastet ist. Deshalb darf auch das Holz, aus dem die Asche entsteht, nicht belastet sein. So darf es z.B. nicht lackiert oder geklebt sein. Auch alte Paletten müssen vorher auf Beschichtungen und Verunreinigungen untersucht werden. Fremdkörper wie Nägel solltest du entfernen, da sie den Boden dauerhaft belasten können und auch die Gartenarbeit erschweren. Gut eignet sich also Asche aus dem Kamin für den Garten als Dünger. Die Asche von Grillkohle ist nicht zu empfehlen.
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Tipp: Auch die Kohle kannst du im Garten nutzen
Nicht nur die Asche, sondern auch die Holzkohle kannst du im Garten nutzen. Als sogenannte Pflanzenkohle speichert sie Wasser und Nährstoffe und sorgt für besseres Pflanzenwachstum. Mehr Infos zur Pflanzenkohle findest du hier: Alles über Pflanzenkohle
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Asche als Dünger im Garten - 5 Tipps
Nun wissen wir bereits, welche Asche sich für den Garten eignet und worauf man aufpassen sollte. Jetzt kommen unsere 5 Tipps zur Nutzung von Holzasche als Dünger im Garten. Denn trotz der „Risiken“ ist Asche eine tolle Erweiterung für jeden Garten und kann nicht nur direkt an den Pflanzen eingesetzt werden.
Tipp 1: Der richtige Boden für Asche
Wir haben ja bereits weiter oben erklärt, dass Asche einen sehr hohen pH-Wert besitzt. Damit kann nicht jeder Boden umgehen. Es ist also wichtig zu wissen, welche Bodenart du hast und wie es um den Boden bestimmt ist. Möchtest du das ganz genau wissen, dann empfehlen wir dir eine Bodenprobe zu nehmen. Wie das geht und wofür es gut ist, erklären wir dir hier: Bodenprobe im Garten nehmen und analysieren lassen
Für den Einsatz eignen sich vor allem Lehm- und Tonböden. Diese können den basischen Effekt der Kohle abpuffern. Auch sehr saure Böden (z.B. durch Nadelwälder) kannst du mit der Asche wieder in einen neutraleren Bereich bringen.
Tipp 2: Die richtige Menge Asche als Dünger
Damit es für die Pflanzen nicht schädlich ist, darf nicht zu viel Asche genutzt werden. Es sollte aber auch nicht zu wenig sein, da der Effekt sonst schnell nicht messbar ist.
Wir empfehlen nicht mehr als 50g Asche pro größere Pflanze (z.B. Sträucher) bzw. 50g pro m² und Jahr. So verhinderst du, dass der Boden zu basisch wird und den Pflanzen schadet.
Tipp 3: Diese Pflanzen kannst du mit Asche düngen
Um der Gefahr der Schwermetalle aus dem Weg zu gehen, solltest du nur Zierpflanzen mit Asche unterstützen. Da diese nicht gegessen werden, besteht generell keine Gefahr einer Vergiftung. Tomaten sollten also nicht mit Asche gedüngt werden, wenn man diese Gefahr umgehen möchte. Auch vertragen einige Pflanzen den hohen Anteil an gebranntem Kalk nicht. Du solltest daher vorher in Erfahrung bringen, wie gut Asche als Dünger zu deinen Pflanzen passt. Nutzen kannst du die Asche als Dünger zum Beispiel für deinen Rasen, Rosen, Lavendel oder auch Efeu sowie verschiedene Baumarten wie Hainbuchen.
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Tipp 4: Asche richtig ausbringen
Damit die Asche ohne Probleme als Dünger an die Pflanzen gelangt, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie du sie ausbringen kannst. Die einfachste Lösung ist es, die Asche einfach auf der Oberfläche zu verteilen. Durch Regen- und Gießwasser gelangen die Mineralstoffe dann in tiefere Schichten. Wichtig ist jedoch, sie gleichmäßig zu verteilen. Auch über das Gießwasser kannst du sie ausbringen, wobei die gleiche Menge genutzt werden sollte. So kann der Erosion der Asche durch beispielsweise Wind vorgebeugt werden. Du kannst übrigens auch das Abwasser deines Kon-Tikis nutzen.
Tipp 5: Asche im Kompost einsetzen
Genau wie Pflanzenkohle (Pflanzenkohle im Kompost nutzen) kann auch Asche direkt mit in den Kompost gegeben werden. Hier gilt jedoch das Gleiche wie bei den vorherigen Tipps und auch der Kompost sollte eher bei Ziergewächsen genutzt werden. Hierbei empfehlen sich etwa 100ml Asche pro Jahr einzusetzen (durchschnittlicher Kompost).
Asche in der Landwirtschaft
Eine etwas ältere aber interessante Studie zum Thema „Asche als Zusatz um den Einsatz von Mineraldünger zu reduzieren“ findest du hier: The utilization of wood ash as manure to reduce the use of mineral fertilizer for improved performance of maize (Zea mays L.) as measured in the chlorophyll content and grain yield
Dabei dreht sich alles um Mais als Nutzpflanze.
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