Bodenproben im Garten selber nehmen und analysieren

Bodenproben im Garten selber nehmen und analysieren lassen

Die Analyse des eigenen Bodens in Form von Bodenproben ist ein wichtiger Teil des Gärtners, der allzu oft vernachlässigt wird. Dabei bildet dies die Grundlage für alle weiteren Düngemaßnahmen, sei es organischer oder anorganischer Dünger. Wenn ich nicht weiß, in welcher Menge die wichtigsten Nährstoffe im Boden vorhanden sind, kann ich auch keine gezielte Düngung vornehmen. Im schlimmsten Fall dünge ich sogar zu viel und schade damit den Pflanzen nachhaltig. Genaue Kenntnisse über den Versorgungsgrad des Bodens sind also essenziell. Wie du selbst Bodenproben in deinem Garten entnehmen kannst, wie du sie analysieren lässt und was die Ergebnisse dir sagen, das erklären wir dir in diesem Ratgeber:

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Probenentnahme im Frühjahr

Warum sollte ich Bodenproben nehmen?

Zunächst muss natürlich die Frage beantwortet werden, was diese Bodenproben überhaupt bringen? Schließlich kostet die Analyse gerne einmal 50€. Die grundlegende Antwort ist erst einmal sehr einfach: Wer seinen Boden optimal bewirtschaften möchte, der muss auch wissen, welche Nährstoffe er enthält. Dies findet man alles über die Bodenanalyse heraus. Düngt man ohne vorherige Analyse, wird oft zu viel gedüngt. Dies schadet nicht nur der Pflanze, sondern auch der Umwelt und geht natürlich auch auf den Geldbeutel. Welche Nährstoffe wichtig sind und was sie aussagen, erfährst du im Laufe dieses Ratgebers. Wichtige Kennwerte sind hier zum Beispiel der Stickstoffgehalt oder auch die Menge an organischem Kohlenstoff, welches Rückschlüsse auf den Humusgehalt zulässt. Aber auch Schwermetalle, die den Boden und die Ernte belasten können, können so identifiziert werden. So sind die Analyseergebnisse nicht nur für einen optimalen Ertrag wichtig, sondern auch für die Gesundheit des Gärtners.

Jeder Garten sollte regelmäßig geprüft werden

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Hier werden gleich mehrere Proben vorbereitet

So nimmt man Bodenproben im Garten

Alle 2-3 Jahre sollte der Boden analysiert werden

So gewährleistet man eine optimale Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen. Der perfekte Zeitpunkt ist meist das Frühjahr vor Beginn der Vegetation.

Zunächst ist es natürlich wichtig zu wissen, welchen Teil des Gartens man analysieren möchte. Man sollte nämlich nicht die Proben des Rasens mit denen des Gemüsebeets vermischen. Für jeden Bereich braucht es also im Idealfall separate Analysen. Möchte man aber z.B. sein Gemüsebeet untersuchen lassen, empfiehlt es sich, hier sog. Mischproben zu nehmen. Das heißt, man nimmt an vielen verschiedenen Stellen eine Probe und mischt diese dann alle zusammen. Genommen werden muss die Probe im Herbst oder zeitigen Frühjahr, vor Düngung und der Vegetationsperiode. Aus diesem Gemisch wird daraufhin dann die zu analysierende Probe entnommen, um so ein möglichst repräsentatives Ergebnis zu erhalten. Sie wird dann an das Labor geschickt, analysiert, und die Ergebnisse werden dem Kunden mitgeteilt.

So nimmt man eine Mischprobe: Die Mischprobe besteht aus vielen einzelnen Proben, die über die Fläche verteilt entnommen werden. Dabei gibt es verschiedene Muster, nach denen diese Proben entnommen werden können. Sei es zufällig verteilt oder angelehnt an eine Art Gitter (siehe unten). Nun kannst du mit einer Probensonde an den jeweiligen Stellen bis zu einer Tiefe von 25cm deine Proben entnehmen. Solltest du keine Sonde zur Verfügung haben, kannst du dies auch mit einem Sparten tun und dann vorsichtig mit einem Löffel die entsprechende Menge entlang des Stichs abkratzen.  Diese Proben werden  dann in einer Plastikschüssel gut durchgemischt. Bei einem durchschnittlich großen Garten reichen meist ca 10 Einzelproben, die gemischt werden.

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Beispiel für ein Probenraster bei einem 6x6m Beet

Eine Bodenanalyse hilft beim richtigen Düngen

Nun haben wir eine Mischprobe aus allen Einzelproben (in unserem Beispiel 12). Diese sollte vor dem Abfüllen noch einmal gut durchmischt werden. Daraufhin kann dann die vom Labor geforderte Menge (meist 250-500g) in einen Druckverschlussbeutel gefüllt und beschriftet werden. Oft muss zudem noch ein Antragsformular ausgefüllt werden. Wie du genau vorgehen musst, wird dir auf der Internetseite des Labors meist genau beschrieben. Wir haben dir unten ein paar Labore verlinkt, mit denen wir gute Erfahrungen machen konnten. Nach der Einsendung deiner Probe dauert es teilweise 2-3 Wochen, bis du die Ergebnisse des Labors erhältst. 

Das brauchst du zum Probennehmen

Was muss ich analysieren lassen?

Die verschiedenen Labore bieten oft eine Vielzahl an möglichen Analyse Parameter an. Von Nährstoffen über pH-Wert und Humusgehalt bis hin zum Schwermetallgehalt. Doch was davon sollte ich in meinem Garten wirklich analysieren lassen? 
Da wir anhand der Analyseergebnisse unsere Düngung, also Nährstoffzufuhr, anpassen möchten, ist besonders die aktuelle Nährstoffversorgung wichtig. Also sollte auf jeden Fall die Nährstoffverfügbarkeit analysiert werden. Hierbei werden oft mehr Nährstoffe zur Analyse angeboten, als wichtig sind, jedoch können auch hier Mangel auftreten, die wichtig sind.

Auch wird oft der Humusgehalt angeboten. Dabei handelt es sich um den Anteil des organischen Kohlenstoffs im Boden. Dieser ist gerade zu Anfang sehr interessant. Auch danach richtet sich die weitere Art der Düngung. Da sich dieser jedoch bei normaler Bewirtschaftung nur langsam ändert, muss es nicht jedes Jahr analysiert werden. 

Der Gehalt an Schwermetallen ist auch ein Parameter, der zwar initial interessant ist, sich aber danach nicht großartig ändern wird, wenn nichts unvorhergesehenes passiert. Falls du also hier bedenken hast, solltest du ihn einmal überprüfen lassen.

Bodenproben im Garten selber nehmen
Proben sollten aus etwa 25cm genommen werden

Das Analyseergebnis verstehen

Die gute Nachricht vorweg: Bei den von uns verlinkten Laboren bekommt ihr neben der Analyse noch eine Düngeempfehlung. Das heißt, euch wird direkt aufgezeigt, was ihr Düngen müsst und wo ein Mangel besteht. hier wird nach Versorgungsstufen unterteilt, was Auskunft darüber gibt, wie gut dein Boden mit dem entsprechenden Nährstoff versorgt ist. Das Gleiche gilt auch für den pH-Wert und die Schwermetalle.
Beim Humusgehalt ist im Garten ein Wert von etwa 4-5% anzupeilen. Dieser zeichnet einen gesunden und Fruchtbaren Boden aus. Solltest du hier unterhalb liegen, gilt es, humusaufbauende Maßnahmen zu ergreifen.
Ist dein pH Wert zu niedrig, kann eine Kalkung ihn wieder anheben. Auch Holzasche, welche in Maßen eingesetzt wird, kann hier Abhilfe Schaffen. 

Beim Düngen muss natürlich nicht zwangsläufig auf mineralische Dünger zurückgegriffen werden. Auch z.B. Stallmist ist oft eine gute Wahl. Dessen Nährstoffe variieren je nach Tier und Zusammensetzung. 

Wo kann ich meine Probe analysieren lassen?

 

  • Landwirtschaftskammer

    • Standard-Bodenuntersuchung – 29,50€ 
    • Düngeempfehlung – 27,49 €
    • Humusgehalt – 21,42€
    • Zusammen: 78,41€

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