Nützlinge im eigenen Garten sind besonders wichtig, wenn die Menge an Schädlingen Überhand gewinnt. Eine kleine Schneckenplage kann beispielsweise durch die Förderung von passenden Nützlingen eingedämmt werden. Dies ermöglicht den Verzicht auf chemische Mittel und sichert zudem die Zukunft, da die Nützlinge bleiben, wenn man ihnen ein geeignetes Zuhause bietet. In diesem Ratgeber zeigen wir dir fünf Wege, wie du den Nützlingen das Leben erleichtern und sie in deinen Garten locken kannst.
Nützlinge im Garten unterstützen - so gehts:
Biodiversität im eigenen Garten ist unserer Meinung nach und auch in der Permakultur einer der Schlüssel zu einem nachhaltig ertragreichen Anbau. Die Biodiversität deiner Tiere kannst du durch die Schaffung entsprechender Habitate steigern. Ganz nebenbei erhöhst du so deinen Ertrag, hast weniger Schädlinge und förderst ein gesünderes Ökosystem in deinem Garten oder deiner Permakultur.
Was tun Nützlinge in einem Garten für mich?
Nützlinge im Garten übernehmen die unterschiedlichsten Aufgaben und kommen in den verschiedensten Gewändern daher. Sie sind oft unscheinbar, haben aber eine wichtige Funktion. So fressen sie nicht nur Schädlinge und verringern somit den durch sie entstandenen Schaden, sondern können auch die Bodenstruktur verbessern oder deine Pflanzen direkt bei der Nährstoffaufnahme unterstützen. Es lohnt sich also in jedem Fall, diese Helfer im Garten zu fördern. Am besten gelingt das, indem wir ihnen einen entsprechenden Lebensraum bereiten.
„Unser Planet erlebt derzeit ein Massenaussterben von Arten, das als Anthropozän – das Zeitalter des Menschen – bezeichnet wird. “
Louie Psihoyos
Möglichkeit 1: Ein Steinhaufen
Ihr werdet schnell merken, dass viele Punkte wirklich leicht umzusetzen sind und trotzdem einen riesigen Einfluss haben können. So auch unser erster Punkt: der Steinhaufen. Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um einen einfachen Haufen aus z.B. Bruchsteinen im Garten. Dieser dient daraufhin als Habitat für eine Vielzahl von Nützlingen. Dazu gehören z.B.:
- Blindschleichen (fressen Nacktschnecken)
- Eidechsen (fressen Nacktschnecken, Kohlweißling, Gemüsefliege)
- Laufkäfer (fressen Nacktschnecken, Blattläuse und auch Samen von Beikräutern)
- Wildbienen (bestäuben deine Pflanzen)
Und das ist nur ein kleiner Auszug. Auch Spinnen, Wiesel und viele Insektenarten leben hier.
Ein solches Habitat kann man sich ganz einfach anlegen, indem man möglichst natürliche Steine zu einem etwa 50 cm hohen und möglichst breiten Haufen aufstapelt. Durch die entstehenden Höhlen und die Wärme, die die Steine aufnehmen und halten, ist es sehr beliebt und wird schnell besiedelt. Eine Trockenmauer erfüllt einen ähnlichen Zweck und unterstützt die gleichen Lebewesen.
Bio Pflanzerde mit Pflanzenkohle (20-60l)
Möglichkeit 2: Wasserstelle
Nicht nur für uns Menschen ist Wasser lebenswichtig, auch für Tiere. Gerade im Sommer ist es für viele Tiere schwierig, Wasser zu finden. Dabei geht es nicht immer nur um das Trinken, sondern auch um die Abkühlung und Pflege. Warum also nicht unterstützen? Dabei muss man nicht direkt einen Teich anlegen, sondern kann ganz klein anfangen. Auch das wird dankend angenommen. Hierfür eignen sich z.B. große Schalen oder Untersetzer, die für große Blumentöpfe angeboten werden. Diese werden nun zunächst mit Steinen und Holzstücken gefüllt. Dies ist wichtig, damit Insekten, die hineinfallen, wieder herauskommen können und generell leichter an die Wasserfläche gelangen. Für Vögel kann man auch einen kleinen Teil frei lassen, sodass sie hier baden können.
Pflge ist auch hier wichtig
Zu beachten ist allerdings, dass diese kleinen Wasserstellen regelmäßig gesäubert werden müssen. Anders als ein Teich sind sie zu klein, um sich selbst zu reinigen. Auch sollte immer wieder Wasser nachgefüllt werden, da aufgrund der hohen Oberfläche viel Wasser verdunstet. Diese Wasserflächen werden besonders von Bestäuberinsekten und Vögeln angenommen, die viele Schädlinge fressen.
Möglichkeit 3: Holzhaufen
Gerade Käfer lieben Holz, aber nicht nur sie. Auch Wildbienen nutzen dieses Material gerne als Habitat. Die einfachste Möglichkeit, ihnen dieses Wunschhabitat zu ermöglichen, ist es, alle Holzabfälle in eine Ecke des Gartens zu bringen und dort in Ruhe zu lagern. Je weniger man nun daran werkelt, umso besser. Schnell werden sich dort nicht nur Insekten, sondern teilweise auch größere Tiere wie Igel oder Eidechsen einnisten.
Viele interessante Ideen zum Thema Naturgarten findest du hier: https://amzn.to/3AEQX0q *
Der Holzhaufen erspart die Fahrt zum Recyclinghof
Zwar solltest du den Holzhaufen möglichst ungestört lassen, aber wenn neue Schnittabfälle anfallen, kannst du diese natürlich zusätzlich auf diesem Holzhaufen entsorgen, sodass du aus diesem Abfall eine wertvolle Ressource erhältst.
Möglichkeit 4: Spätblüher
Viele Bienen- und Hummelarten finden im Spätsommer nur noch wenig Nahrung im Garten. Der Grund dafür ist, dass einfach nur noch wenig blüht, sodass wenige Anlaufstellen für Bestäuber zu finden sind. Dem kann man einfach entgegenwirken, indem man spätblühende Pflanzen in seinen Garten integriert. Diese sind dann nicht nur eine gute Nahrungsquelle für diese Insekten, sondern machen auch optisch einiges her, wenn sonst vieles nur noch grün ist. Gerade ab Ende Juli sind diese Pflanzen besonders wichtig für unsere fliegenden Nützlinge.
Spätblüherliste für deinen Garten
- Efeu
- Weiß- und Rotklee
- Herbstzeitlose
- Wegwarte
- Buschklee
Gerade Hummeln und Wildbienen sind in deinem Garten so wichtig, weil sie die Pflanzen bestäuben und so für eine gute Ernte sorgen. Auch können viele von ihnen, im Vergleich zur Honigbiene, bei niedrigeren Temperaturen unterwegs sein und so schon früh im Jahr deine Pflanzen besuchen.
Möglichkeit 5: Sandfläche
Eine Sandfläche oder ein Magerbeet ist schnell angelegt und unterstützt vor allem Wildbienen, Schmetterlinge und Laufkäfer. Diese Flächen bringen durch ihren geringen Nährstoffgehalt oft ganz neue Pflanzen zum Vorschein und unterstützen mit ihren vielen blühenden Blumen auch die Bestäuber in deinem Garten. Auch aus einem alten Sandkasten kann man eine solche Sandfläche anlegen.
Eine Sandfläche richtig anlegen
Um ein Magerbeet anzulegen, benötigst du zunächst Sand oder Kalkschotter. Als Abgrenzung für das spätere Magerbeet oder die Sandfläche legst du eine kleine Mauer aus Bruchsteinen an, die etwa 30-50 cm hoch sein sollte. Wenn du es auf einer Wiese anlegst, solltest du diese zunächst abschälen. Anschließend füllst du die Fläche mit Sand und mischst diesen mit etwa 25 Litern Kompost pro Quadratmeter. Das Ganze sollte dann auf etwa 30 cm befüllt werden. Danach kannst du die heimischen Pflanzen, die auf solche Standorte angepasst sind, einsetzen.Welche sich hier besonders eigenen findest du auf der Seite des NaturGarten e.V. aufgelistet: naturgarten.org/wissen/das-magerbeet/
Auch ein Käferkeller ist eine gute Möglichkeit
Falls du uns Feedback oder eine Frage übermitteln möchtest, geht das am Besten per Mail an info@keep-it-gruen.de oder bei Instagram per DM (@keepitgruen).
Wir haben zudem angefangen bei YouTube Videos zu veröffentlichen. Dort findest du viele spannende Anleitungen und Tipps aus der Praxis. Unseren Kanal findest du hier: keep it grün @ YouTube
Wenn du keine Folge unseres Podcasts verpassen möchtest, kannst du uns gerne bei Spotify, iTunes etc. abonnieren.
! ( Die mit * gekennzeichneten Links sind Affiliate Links (Amazon / eBay Partnerprogramm). Diese dienen zur Orientierung und schnellem finden der Produkte. Solltest du das Produkt über diesen Link kaufen, erhalten wir eine kleine Provision. Für dich ändert sich am Preis natürlich nichts)