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Einen 3-Kammer Komposter selber bauen – die komplette Anleitung

Ein sogenannter 3-Kammer Komposter ist super einfach zu bedienen und er liefert dir am Ende eine der besten Komposterden für deinen Garten. So wirst du nicht nur deine Küchen- und Gartenabfälle los, sondern stellst dir zudem auch noch eigene hochwertige Erde für deinen Garten her. Auch der Aufbau des Komposters geht mit ein paar Vorbereitungen schnell von der Hand. Du kannst hier zudem auch noch viele verschiedene Reststoffe für den Bau nutzen. Was geht und wie es geht haben wir dir hier genau erklärt, sodass du deinen eigenen 3-Kammer Komposter einfach nachbauen kannst.

3 Kammer Komposter selber bauen fertig
Nachhaltiger geht es nicht

Was ist ein 3-Kammer Komposter?

Einen Komposthaufen kennt sicher jeder von euch. Doch möchte man sein Kompost-Game auf das nächste Level bringen, dann kommt man um einen 3 Kammer Komposter nicht drumherum. Er ist leicht zu bedienen und liefert einfach gute Ergebnisse. Wie der Name schon sagt ist er in 3 Kammern aufgeteilt. Diese stehen für 3 Stufen der Verrottung der Biomasse. Vorab eine kurze Zusammenfassung dazu, wie dieser Komposter funktioniert:

In der ersten und größten Kammer werden die frischen Abfälle gegeben. Dabei kommt z.B. all das in Frage, was in der Küche anfällt und nicht gespritzt oder belastet ist. Außerdem sollte es im Idealfall einen pflanzlichen Ursprung haben. Aber auch Abfälle aus dem Garten können hier hinein gegeben werden. Eine Liste an Dingen die in oder nicht in den Kompost gehören, findest du weiter unten. 

3 Kammer Komposter selber bauen fertig
links die erste und rechts die dritte Kammer

Umschichten von Kammer zu Kammer

Nach einigen Monaten bis einem Jahr wird der angesetzt Kompost aus der ersten in die zweite Kammer übertragen. Hier kann nun die abschließende Rotte einsetzen und weitere größere Biomasseteile verrotten. Am einfachsten Schichtet man alles mit einer Schaufel um. Zudem werden hier alle Teile des Kompostes noch einmal miteinander vermischt und gelüftet, sodass auch so die gleichmäßige Rotte unterstützt wird.

Nach einem weiteren Zyklus wird alles wieder eine Kammer weiter gegeben, sodass der Kompost in der letzten und dritten Kammer zur fertigen Komposterde wird und dann ausgebracht werden kann.

Arbeitsschritte beim Bau des 3-Kammer Komposters:

  1. Stangen und Bretter sammeln
  2. Hintere Wand errichten
  3. Seitenwände aufbauen
  4. Boden leicht anlockern
  5. Zwischenwände und Front anbringen
  6. erste Kammer befüllen
Pflanzenkohle im Kompost

Der perfekte Standort für einen Komposter

Bei der Standortwahl sind einige Dinge zu beachten, da der Komposter danach nur noch schwer umgestellt werden kann.
Besonders wichtig ist, dass er nicht in der prallen Sonne stehen da, da er sonst im Sommer austrocknen kann. Auch sollte es nicht zu windig sein. Um Wege kurz zu halten empfiehlt es sich außerdem, ihn nahe an einem eurer Wege zu bauen, da er je nach eigener Gewohnheit mindestens einmal am Tag angesteuert wird. 
Anbieten würde es sich, ihn unter einem Baum zu platzieren. Dieser bietet nicht nur Schutz, sondern schafft auch ein angenehmes Klima, welches die Umsetzung unterstützt und damit verhindert, dass der Kompost zu schnell austrocknet.

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So baut man einen 3-Kammer Komposter

Um es vorne weg zu sagen, hier gibt es natürlich keine Patentlösung. Du kannst dabei auf die Materialien zurückgreifen, welche bei dir gerade anfallen. Seien es Bretter, Paletten, Metall oder sogar Steine. Alle haben ihre Vor- und Nachteile, funktionieren kann es jedoch mit allen. So kannst du die in dieser Anleitung verwendeten Materialien einfach mit den dir zur Verfügung stehenden ersetzen. Der Grundlegende Aufbau bleibt gleich. 

Einen fertigen Bausatz findest du hier: https://amzn.to/3L0glPM *

0 Monate
dauert es meist mindestens bis der Kompost reif ist

Der Grundaufbau besteht aus einem Rechteck was die Maße 3m x 1,20m besitzt. Die Wandhöhe beträgt etwa 1,2m. Dieses Rechteck wird durch 2 Zwischenwände in 3 Kammern unterteilt, welche von der Größe immer kleiner werden. Die vordere Wand ist etwas niedriger, um den Inhalt des Komposters besser umschichten zu können. Die Größe der Kammern nimmt deshalb immer weiter ab, da auch die Biomasse also die Abfälle verrotten und somit an Volumen verlieren.

Wir haben die hintere (ca. 3m) und die seitlichen Wände aus Haselnussstangen gebaut. Diese haben den Vorteil, dass man sie sich leicht selber ziehen kann und, dass sie durch die vielen Schlitze Luft an den Kompost lassen, Diese ist deshalb wichtig, da nur unter Sauerstoffzufuhr auch eine gute Verrottung stattfinden kann.

Einen Komposter für 0€ selber bauen

Um die Haselnussstangen zu befestigen haben wir immer 2 Stäbe nebeneinander in den Boden getrieben und die Stangen dazwischen gereiht. Um dem Ganzen die nötige Stabilität zu geben haben wir zudem die Halterungne mit Draht zusammengezurrt. Falls du genau sehen möchtest, wie wir dies umgesetzt haben, empfehle ich dir das oben verlinkte Video.

Die Zwischenwände und die Front haben wir aus alten Brettern gefertigt, die Befestigung ist dabei die Gleiche. Es muss hierbei auch nicht alles 100%ig passen, da zum einen Luft an den Komposter kommen muss und zum anderen es nicht schlimm ist, wenn sich der Inhalt der Kammern leicht vermischt. Trotzdem sollte das nach Möglichkeit natürlich nicht passieren.

Abschließend haben wir noch alle Überstehenden Routen und Bretter so gekürzt, dass es gerade abschließt. 

Gebraucht haben wir dabei:

  • ca. 18 Bretter á 1,20m
  • 5 Bretter á 3m
  • 75 Haselnussstangen á 1,20m
  • 25 Haselnussstangen á 3m

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Bei den Materialien kann man frei wählen

Falls du nicht auf eigene Haselnussstangen zurückgreifen kannst, kann der Komposter natürlich auch komplett aus Brettern gebaut werden. Auch zu beachten ist, dass er auf blankem Boden stehen muss, da nur so die wichtigen Mikroorganismen aus dem Boden in das zu kompostierende Gut gelangen können. Es empfiehlt sich außerdem, den Kompost am Anfang mit etwas Komposterde aus einem bereits bestehenden Kompost zu versetzten, um eine gewisse Menge an Mikroorganismen als Startgabe zu haben.

Wenn du wissen willst, warum wir unserem Kompost immer Pflanzenkohle beimischen, haben wir dir das hier erklärt: 
Pflanzenkohle im Komposter einsetzen – deshalb empfehlen wir es dir

So kompostiert man richtig

Zunächst gilt es die Frage zu klären, was in einen Komposter darf und was nicht. Dabei kommen vor allem Abfälle aus Garten und der Küche in Frage. So zum Beispiel Gemüsereste oder Pflanzenteile aus dem Garten. So lange diese nicht Pestiziden oä. behandelt worden sind, können sie auf den Komposter gegeben werden. Diese Pestizide würden sonst die Rotte negativ beeinflussen. Auch sollte man beim Unkraut darauf achten, dass hier noch keine Samen gebildet worden sind. Diese werden zwar zum Teil durch die hohen Temperaturen im Komposter abgetötet, eine Garantie gibt es dafür allerdings nicht. 

Natürlich sollten auch keine nicht natürlichen Dinge auf den Kompost gelangen, wie behandeltes Holz oder Kunststoffteile. All das bringt man nämlich später in seinen Garten aus. Eine kleine Auflistung, was in den Komposter darf und was nicht findest du hier:

Abwechslung ist sehr wichtig

Neben den einzelnen Materialien ist auch deren Zusammensetzung wichtig beim richtigen Kompostieren. Hier sollte es so heterogen wie möglich zugehen. Neben Abfällen mit unterschiedlichen C/N-Verhältnissen sollte auch deren Dichte und Menge so unterschiedlich wie möglich gestaltet werden, denn nur so erhält man einen gesunden Kompost.

Einen gesunden Kompost erkennt man im Übrigen daran, dass er nicht riecht, sollte es doch so sein, dann liegt das wahrscheinlich an einer falschen Beladung oder zu wenig Luft bzw. Sauerstoff.

Um den Kompost auch im Sommer immer feucht genug zu halten kann und sollte er regelmäßig gewässert werden um den Feuchtegrad genügend hoch zu halten.

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