In der Natur gibt es eine Vielzahl wiederkehrender Muster. Sie bestimmen, wie sich natürliche und geologische Strukturen organisieren und wo Ressourcen und Energie fließen. Wenn wir lernen die Landschaft zu lesen, können wir natürliche Zusammenhänge besser verstehen. Was damit gemeint ist und warum Muster so wichtig sind, das wirst du hier erfahren.
Welche Muster gibt es?
- Wellen: In Form von Wasserwelle, Sanddünen oder von Wind in Stein geschliffen
- Stromlinien: z.B. das Federkleid eines Falken
- Wolken: In Form kondensierten Wassers im Himmel oder das Blätterdach eines Baumes
- Spiralen: In Form von Schneckengehäuse, Galaxien und Whirlpools
- „Lobes“ (Rundliche Endungen): z.B. Finger und Zehen; oft als Knubbel (z.B. eine Himbeere)
- Verzweigungen: In Bäumen, Flüssen oder unserer Lunge
- Netze: In Form von einem Spinnennetz, der Struktur in Vogelknochen oder Bienenwaben
- Streuung: chaotische Verteilung
Außerdem gibt es sich bewegende Muster oder Strömungen. Diese kommen vor allem im Wasser und in der Luft vor. Wie der von Karman Vortex oder die Ekman Spirale.
Wo finde ich Muster in der Natur?
Wenn wir uns in der Natur umschauen, stoßen wir auf eine Vielzahl an Mustern und jedes hat seine Funktion. Netze sind sehr stabil. Sie ermöglichen sichere Nährstoffversorgung und -austausch (z.B: das netzhafte Pilzmyzel im Boden). Stromlinien sind Pfade mit minimaler Reibung und kleinstmöglicher Strecke, welche es ermöglichen etwas ungehindert fortzubewegen.
In freier Wildbahn können wir Muster oft in einem Zusammenspiel beobachten. So hat ein Baum beispielsweise Verzweigungen in seinen Ästen und Wurzeln, um Möglichst viele Nährstoffe und Gase mit der Umgebung abzutauschen. Der Stamm ist meist stromlinienförmig und verbindet das Astwerk auf dem kürzesten Weg mit den Wurzeln. Häufig haben Blätter rundliche Endungen, welche als Lobes bezeichnet werden können. Halten wir ein Blatt gegen das Licht, sehen wir feine Netzstrukturen, welche es durchziehen.
Was kann ich von natürlichen Mustern lernen?
Wer offenen Auges durch die Welt läuft, dem wird so einiges auffallen. So konnten die polynesischen Seefahrer durch Muster der Umgebung selbst weit entfernte Inseln ansteuern. Nachts halfen Muster im Sternenhimmel die Position zu bestimmen. Tagsüber konnten sie aufgrund der Wolkenmuster erkennen in welcher Richtung sich Land befindet. Wenn wir unsere Umgebung beobachten können wir sie verstehen.
Wie kann ich Muster in meiner Permakultur anwenden?
In der Permakultur versuchen wir Lösungen aus der Natur imitieren. In anderen Zusammenhängen wird dieser Vorgang auch Bionik oder Biomimikry genannt (z.B. Lotuseffekt). Auch in unserem Garten können wir vieles anwenden. Ein Beispiel ist der Keyhole Garden (=Schlüssellochgarten). Hier legen wir die Wege zwischen unseren Beeten als kleine Sackgassen an, welche dem Muster der Lobes nachempfunden sind. So können wir die benötigte Wegfläche für unser Gemüsebeet verringern und dafür mehr schmackhafte Kürbisse anpflanzen.
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