Pflanzenkohle im Vergleich

Pflanzenkohle, Holzkohle, Aktivkohle – das sind die Unterschiede

Überall liest man inzwischen von verschiedenen Kohlen: Holzkohle, Pflanzenkohle, Aktivkohle,…. Was steckt hinter den Namen, und wie unterscheiden sie sich voneinander? Darum soll es heute gehen. Damit du dich in diesem Kohlen-Dschungel zurechtfindest, erklären wir dir die genauen Unterschiede. Außerdem zeigen wir dir, welche Kohle für dich am besten geeignet ist.

Was ist Kohle?

Ganz allgemein gesprochen ist Kohle eine schwarze Substanz, deren Ursprung organisches Material (also z.B. Pflanzen) ist. Durch unterschiedliche Prozesse wurde dieses organische Material verändert. Der Kohlenstoffgehalt wurde dabei erhöht (auf über 50%). Es gibt unterschiedliche Prozesse, durch die Kohle entstehen kann, und dies beeinflusst auch, um was für eine Art Kohle es sich handelt.

Heute soll es vor allem um menschlich hergestellte Kohle gehen, die nicht durch natürliche Prozesse entsteht.

Kohl in Sack
Feine Pflanzenkohle im Papiersack

Welche Kohlearten gibt es?

Schauen wir uns die vier wichtigsten Kohlearten nacheinander an, sehen wir, dass sie schon einiges gemeinsam haben. Welche Kohle für dich am besten geeignet ist, erfährst du weiter unten.

Pflanzenkohle Biokohle
Jede Holzkohle ist eine Pflanzenkohle, aber nicht jede Pflanzenkohle ist Holzkohle

Was ist Biokohle?

Als Biokohle kann jede aus Biomasse hergestellte Kohle bezeichnet werden. Hierzu zählt neben Pflanzenkohle auch solche aus sogenannter Hydrothermaler Carbonisierung (HTC). Diese HTC-Kohle wird durch ein wässriges Verkohlungsverfahren hergestellt. Neben der energieintensiven Herstellung besitzt sie eine geringere Lebensdauer und geringere Qualität (spezifische Oberfläche). Da Biokohle fälschlicherweise schnell als biozertifizierte Kohle wahrgenommen wurde, wird der Begriff heute kaum noch verwendet. Siehe Ithaka Institut.

Was ist Pflanzenkohle?

Pflanzenkohle ist mittels Pyrolyse-Verfahren und Temperaturen von über 300°C hergestellte Kohle. Als Ausgangsstoff können jegliche organischen Materialien genutzt werden. Meist beinhaltet dies pflanzliche Überreste, wie Schnittgut, Nussschalen oder Getreidespelzen. Da für die Pyrolyse keine großen Mengen Wasser enthalten sein dürfen, eignen sich nur trockene Bestandteile zur Verkohlung. Wird nur Holz aus Ausgangsmaterial benutzt, entsteht Holzkohle. Wenn du mehr über Pflanzenkohle erfahren möchtest, schau doch gerne in unseren Ratgeber diesbezüglich: Alles über Pflanzenkohle

Was ist Holzkohle?

Holzkohle ist eine Pflanzenkohle, die ausschließlich aus Holz hergestellt wurde. Dabei wurden also keine Reststoffe wie Maisspindeln oder Kräutertrester verwendet. Aufgrund der groben Struktur eignet sich Holzkohle gut als Brennmaterial und wird häufig als Grillkohle verwendet. Der große Nachteil hier ist natürlich, dass für die Herstellung von Holzkohle meist Bäume gefällt werden müssen. Das ist nicht gut für das Klima und die Umwelt!

Oberfläche von 1g Aktivkohle
~ 0

Was ist Aktivkohle?

Im Gegensatz du Pflanzenkohle und Co. kommt es bei Aktivkohle nicht darauf an, woraus sie hergestellt wird. Aktivkohle kann aus jeglicher Kohle hergestellt werden. Dazu durchläuft die Kohle einen Aktivierungsprozess, in welchem bis zu 1.000°C heißer Dampf die Oberfläche der Kohle vergrößert. Während Pflanzenkohle eine Oberfläche von ca. 300m²/g besitzt, steigt dieser Wert für Aktivkohle auf bis über 1.500m²/g an. Das ist besonders für Luft- und Wasserfilter wichtig, da eine größerer Oberfläche besser filtern kann.

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Welche Kohle passt zu mir?

Nun weißt du, was der Unterschied zwischen Pflanzenkohle, Aktivkohle und Co. ist. Doch welche Kohle eignet sich am besten für dich? Das kommt ganz darauf an, was du machen möchtest. Wir haben dir hier die wichtigsten Einsatzgebiete und die dafür beste Kohle aufgelistet.

Welche Kohle als Bodenaufwerter?

Im eigenen Garten darf Kohle nicht fehlen! In den Boden eingebracht, speichert sie Nährstoffe und Wasser langfristig. Dadurch können Pflanzen Dürren und Starkregenereignissen besser trotzen und müssen seltener gegossen werden. Dabei ist es nicht notwendig, dass die Kohle aus Holz hergestellt oder aktiviert wurde. Daher ist es für Klima und Umwelt am besten, wenn du aus Reststoffen hergestellte Pflanzenkohle dafür verwendest. Diese findest du z.B. hier: reine Pflanzenkohle für den Garten im Angebot

Möchtest du mehr darüber erfahren, wie Pflanzenkohle deinen Pflanzen helfen kann, gibt es auch hierzu einen Ratgeber: 3 Vorteile von Pflanzenkohle für deine Pflanzen 

Welche Kohle als Wasserfilter?

Genau wie Luftfilter dient der Wasserfilter dazu, feine Partikel und Verunreinigungen herauszufiltern. Nur eben nicht aus der Luft, sondern aus dem Wasser. Dafür ist es von entscheidender Bedeutung, dass die spezifische Oberfläche der benutzen Kohle besonders hoch ist. Eine größere Oberfläche bedeutet einen erhöhte Adsorbtion (also Anhaftung) von Verunreinigungen. Daher wird für solche Filter meist Aktivkohle verwendet. Je nachdem was für eine Art Filter es ist, kannst du auch bestimmte Pflanzenkohlen nehmen. Wenn du wissen möchtest wie du einen Wasserfilter bauen und was du bei der Wahl der Pflanzenkohle beachten musst, schau gern in unseren Ratgeber dazu: Wasserfilter selber bauen

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Pflanzenkohle als Wasserfilter
Zerstückelte Filterkohle

Welche Kohle als Tierfutter?

Kohle bindet viele Stoffe. Und das kann sich auch positiv für die Tiere auswirken. So kann die Kohle beispielsweise als Futtermittel verwendet werden. Dabei ist es egal, ob es sich um ein Huhn, Schaf oder eine Kuh handelt – bei allen drei findet sogenannte Futterkohle Verwendung. Als Futterkohle wird dabei meist hochwertige Pflanzenkohle verwendet, die besonderen Auflagen unterliegt.
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Welche Kohle als Einstreu?

Auch Kleinvieh macht Mist! Und der beginnt schnell zu stinken. Daher müssen wir regelmäßig Ställe ausmisten und das Einstreu wechseln. Dabei hat sich gezeigt, dass sich Pflanzenkohle als ideales Einstreu bewährt hat. Dank seiner feuchtigkeitsaufsaugenden Eigenschaften bleibt der Stall trocken und mögliche Gerüche werden von der Kohle aufgesogen. Außerdem ist die gebrauchte Einstreukohle direkt mit Nährstoffen geladen und kann als Vorstufe der fruchtbaren Terra Preta im Gemüsegarten eingesetzt werden. 

Mehr zum Thema Einstreukohle gibt es hier: Pflanzenkohle als Einstreu

Obwohl die Probleme der Welt immer komplexer werden, bleiben die Lösungen beschämend einfach.

Welche Kohle als Grillkohle?

Hierzulande grillen die meisten Menschen am liebsten mit Kohle. Um als Brennstoff verwendet zu werden, muss die Kohle dabei trocken und in großen Stücken vorhanden sein. Daher wird meist Holzkohle verwendet. Jedoch gibt es mit Grillkohle einige Probleme. Sie wird teils unter katastrophalen Bedingungen für Mensch und Umwelt hergestellt. Auch findet sich regelmäßig Holzkohle aus illegal geschlagenem Urwaldholz in den Regalen. Daher solltest du möglichst auf Grillkohle verzichten oder beim Kauf darauf achten, dass sie nachhaltig produziert wurde.

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Welche Pflanzenkohle ist die beste?

Natürlich gibt es auch innerhalb der Pflanzenkohlen große Unterschiede. Manche sind nachhaltiger als andere und deshalb haben wir uns die Aufgabe genommen die beste Pflanzenkohle zu finden. Unsere Nachforschungen dazu kannst du hier nachlesen: Welche Pflanzenkohle ist die Beste

Oder aber du schaust dir direkt das Ergebnis an: Nachhaltige Kakaokohle kaufen

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