Gerade in der Permakultur oder beim naturnahen Gärtnern ist es wichtig, Nützlinge anzulocken und zu unterstützen. Sie helfen dir dabei, deine Ernte zu sichern, indem sie Schädlinge fressen, die Biodiversität erhöhen und für ein stabiles Ökosystem sorgen. Eine wichtige Art von Nützlingen, die wir in unserem Garten unterstützen können, sind Käfer. Um ihnen das Leben in unserem Garten zu erleichtern und schmackhaft zu machen, kann man z.B. einen Käferkeller anlegen. Was das ist, wie du ihn baust und was er deinem Garten danach bringt, haben wir dir in diesem Ratgeber erläutert:
Was ist ein Käferkeller
Bevor wir in den Aufbau einsteigen, ist es natürlich wichtig zu wissen, wie ein Käferkeller überhaupt aufgebaut ist und was seine Vorteile sind. Ein Käferkeller ist ein kleines Hotel für Käfer und Insekten aller Art. Anders als der Name vermuten lässt, leben hier nämlich nicht nur Käfer. Der Aufbau ist dabei simpel gehalten, bietet jedoch, wenn man es richtig macht, vielen verschiedenen Käferarten ein Habitat. Grundlage ist dabei ein Loch im Boden, welches mit verschieden Arten von Biomasse gefüllt wird. Durch das Loch im Boden bleibt er weitestgehend frostfrei, und die Biomasse bietet den Lebensraum.
Alles was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand.
Charles Darwin
Mit einem Käferkeller sorgen wir also dafür, unseren Garten noch besser in die Natur zu integrieren und somit auch von deren Vorteilen zu profitieren. Zudem ist es nämlich auch so, dass einige Käferarten in deinem Garten Pflanzen bestäuben und so dafür sorgen können, dass sie mehr Früchte tragen.
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Einen eigenen Käferkeller bauen - so gehts:
Es lohnt sich also in jedem Fall im Garten einen eigenen Käferkeller anzulegen. Dabei sollte man jedoch den ein oder anderen Punkt beachten. Denn nur so machst du es den Käfern besonders schmackhaft bei dir einzuziehen.
Arbeitsschritte zum Anlegen eines Käferkellers:
- Standort wählen
- Loch graben
- Ränder abflachen
- Käferkeller mit Ästen etc. Füllen
- mit Laub abdecken
Der richtige Standort
Bevor man überhaupt mit dem Bau des Habitats beginnen kann, ist es natürlich wichtig, den richtigen Standort festzulegen. Dieser ist deshalb so wichtig, weil bei falschen Bedingungen der Keller für die Käfer schnell unattraktiv wird, und wir am Ende nur einen Haufen Biomasse in einem Loch haben. Optimal ist ein Standort, der nicht in direkter Sonne liegt, da es sonst schnell zu heiß für viele Arten wird. Gleichzeitig sollte er aber auch nicht im vollen Schatten liegen, da es sonst nicht schnell genug aufwärmt. Ein halbschattiger Standort, beispielsweise im Schatten eines Laubbaums, bietet sich somit an. Auch vor den Einflüssen des Wetters sollte der Käferkeller so gut wie möglich geschützt sein. Ein Dach benötigt der Käferkeller allerdings nicht.
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Käferkeller anlegen - Ein Loch graben
Für den Käferkeller muss, wie der Name es vermuten lässt, zunächst ein Loch ausgehoben werden. Dieses sollte mindestens 70x70cm groß und etwa 40-60cm tief sein. Optimal wäre eine Fläche von 1x1m. Um den Ein- und Ausgang für die Käfer so einfach wie möglich zu gestalten, ist es außerdem wichtig, die Ränder abzuflachen (siehe Abbildung unten). So können sie einfacher herein und hinaus klettern. Den Aushub, also die entfernte Erde, solltest du um das Loch herum wie einen Wall platzieren. Dieser schützt unser Habitat zusätzlich.
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Den Käferkeller befüllen
Sobald das Loch ausgehoben ist, kann es auch schon befüllt werden. Dabei orientieren wir uns an den Vorlieben der Käfer, die wir anlocken wollen. Holz ist hierbei das wichtigste Material. Dabei sollte es jedoch so heterogen wie möglich sein: Laubholz und Nadelholz, frisches und morsches Holz, kleine Äste und große Stücke. Je vielfältiger man vorgeht, desto mehr Insekten fühlen sich am Ende wohl. Dabei ist jedoch darauf zu achten, nur Holz von heimischen Bäumen zu nutzen, da die Käfer darauf spezialisiert sind.
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Auch solltet ihr hier einige Stöcke in den Boden stecken, sodass sie oben aus dem Haufen heraus ragen. Sie bieten Stabilität, Kletterhilfe und sorgen dafür, dass trotz Verrottung weiter Biomasse nachrutscht. Mit trockenem Laub und Rindenmulch könnt ihr zudem die Lücken füllen und alles nach oben abschließen.
Wir haben als oberste Schicht Stroh und Laub genommen. Auf frisches Material darfst du dabei gerne verzichten und eher auf bereits getrocknetes Laub oder Stroh zurückgreifen. Abschließend sollte der Rand, der aus Aushub besteht, wieder aufgeschüttet werden, sodass hier ein Schutzwall entsteht. Man kann auch mit größeren Ästen oder Stämmen abschließen und den Keller damit umranden.
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Natürlich kannst du beim Anlegen des Kellers auch viel größere Holzstücke und eine viel größere Fläche nutzen. Das ist immer abhängig davon, wie viel Platz du hast. Falls dir der Aufwand zu groß ist, einen ganzen Käferkeller zu bauen, reicht es auch oft schon, einfach einen Haufen aus Ästen und Laub in deinem Garten liegen zu lassen und diesen nicht zu stören. Solch ein Aufbau bietet bereits vielen Insekten und anderen kleinen Nützlingen ein Zuhause.
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