Hochbeete sind viel mehr als Beete, die etwas höher liegen. Richtig angelegt bieten sie viele Vorteile und können sogar dazu beitragen, die Erträge zu steigern. Jedoch müssen sie dafür richtig angelegt und geschichtet werden. Wie man ein solches Hochbeet aus einfachen Materialien selber bauen kann, erklären wir dir hier:
Wie funktioniert ein Hochbeet?
Anders als man auf den ersten Blick vielleicht denkt, ist das Hochbeet nicht einfach ein Quadrat, das mit Erde befüllt wurde. Nein, ein Hochbeet bietet viel mehr und hat es in sich! Es besteht auch vielen Schichten, die mit der Zeit verrotten und so immer neue Nährstoffe zur Verfügung stellen. Gleichzeitig wird durch die Rotte Wärme frei, die dafür sorgt, dass man schon früher im Jahr auspflanzen kann. Den genauen Aufbau der einzelnen Schichten erklären wir dir weiter unten.
Als allererstes muss der Mais vorgezogen werden. Das ist wichtig, da er anfangs langsamer wächst als die Bohnen. Er sollte also schon eine gewisse Größe haben, wenn die Bohnen dazukommen. Es empfiehlt sich, den Mais drinnen vorzuziehen. Dafür eignet sich der Zeitraum Ende März bis Anfang April. Auspflanzen kannst du den Mais dann ab Mitte Mai, nach dem letzten Frost.
Im Hochbeet kann man fast alles pflanzen
Durch den höheren Aufbau lässt sich das Hochbeet sehr gut erreichen und man kann fast alles an Pflanzen dort anbauen. Vor allem starkzehrende Gemüsesorten fühlen sich hier wohl, da durch die viele organische Masse (Äste, Kompost, Mist) auch immer genug Nährstoffe im Beet vorhanden sind. Lediglich Kletterpflanzen wie Stangenbohnen oder sehr ausladende Arten wie viele Kürbisse sind nicht so geeignet, da der Platz natürlich sehr begrenzt ist.
Vorteile eines Hochbeets
Du merkst also bereits, ein Hochbeet ist nicht einfach ein Beet, das ein Stockwerk höher liegt. Durch die viele Biomasse im Inneren, die langsam verrottet, ergeben sich viele Vorteile, die ein Hochbeet noch interessanter machen.
- Einfaches Arbeiten durch höhere Lage
- Durch Verrottung im Inneren -> höhere Temperatur -> längere Vegetationsperiode
- Durch Verrottung im Inneren -> immer frische Nährstoffe für deine Pflanzen
- Gärtnern auch ohne Garten möglich
Nachteile eines Hochbeets im Garten
Jedoch hat ein Hochbeet gegenüber eines konventionellen Beets auch ein paar Nachteile, die es zu beeachten gilt.
- Aufbau kostet Zeit und z.T. Geld
- Nach Verrottung ist Nachfüllen nötig
- Hochbeet sackt schnell ab, wenn Biomasse verdichtet wird
Ein Hochbeet bauen - Anleitung
Beim Aufbau des Hochbeets sind der Phantasie eigentlich keine Grenzen gesetzt. Als Materialien eignet sich alles, aus dem man 4 stabile Wände bauen kann. In unserem Beispiel nutzen wir Haselnussruten. Ein Liste mit weiteren Ideen für Materialien geben wir dir weiter unten auch mit an die Hand.
Die groben Abmessung sind jedoch immer ähnlich. Das Hochbeet sollte ca. 70-100cm hoch sein und die Grundfläche beträgt 1-2m² (also z.B. 1mx1m).
Der Standort hat Einfluss auf das Wachstum
Bevor du das Hochbeet aber platzierst, solltest du dir den Standort genau überlegen. Dieser sollte nicht in der prallen Sonne sein, da Hochbeete schneller austrocknen. Nur im Schatten sollte es aber auch nicht stehen, da die Pflanzen dann zu wenig Sonne erhalten. Die Mitte ist also auch hier die beste Wahl. Um den Bau zu erleichtern bietet sich eine ebene Fläche an. Im Idealfall sollte es auch Kontakt zur Erde haben. So können Organismen, die wichtige zur Nährstoff-Freisetzung sind, in das Beet gelangen. Es geht aber auch ohne und auch auf dem Balkon kann man ein Hochbeet integrieren.
Das Hochbeet bauen - so geht es einfach und günstig
Nun kommen wir zum eigentlichen Aufbau unseres Hochbeets. Wir möchten dabei so günstig und nachhaltig wie möglich arbeiten. Fertige Hochbeete gibt es natürlich auch zu kaufen. Unserer Meinung nach eignen sich diese vor allem für den Balkon oder die Terrasse, wo Platz und Art des Aufbaus sehr begrenzt sind. Im Garten ist der eigene Aufbau eigentlich immer die beste Wahl. Als Material eignet sich vor allem Holz, auch wenn dieses natürlich mit der Zeit verrottet. Teilweise kann man dem mit einer Kunststofffolie entgegenwirken, allerdings hält es auch ohne oft viele Jahre. Hier ein paar Beispiele, mit denen wir gute Erfahrungen gemacht haben.
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Schutz gegen Wühlmäuse
Zwar ist der Druck der Wühlmäuse im Hochbeet oft etwas geringer, aber man kann auch hier vorsorgen. So kann man als unterste Schicht, also auf die Erdoberfläche, ein Wühlmausgitter setzen. Damit es sich nicht verrutscht, kannst du es zusätzlich etwas eingraben. Allerdings ist es wichtig, keinen Spalt zu den Rändern zu lassen. Auf z.B. dem Balkon ist das natürlich nicht nötig.
1. Aus Haselnussruten
Die Haselnuss ist die optimale Nutzpflanze, wenn man gerne etwas im Garten bauen möchte. Auch für das Hochbeet eignen sich die langen geraden Stangen bestens. Das Prinzip beim Aufbau ist dabei sehr simpel. Pro Seite werden 3 dickere Stäbe im gleichen Abstand in den Boden getrieben. Diese dienen als Grundlage, um die Haselnussruten darum herum zu flechten.
Vorteile und Nachteile dieser Art des Hochbeets
- quasi kostenlos
- Größe kann individuell angepasst werden
- nachhaltigste Alternative
- nicht komplett dicht (Erde kann verloren gehen)
- arbeitsintensiver Aufbau
- nicht für Balkon / Terrasse geeignet
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Für so ein Hochbeet von 1x1m benötigst du etwa 50 Haselnussruten mit jeweils 2,5m Länge. Diese teilt man dann in der Hälfte. Um dem Aufbau ein solides Grundgerüst zu geben, treiben wir weitere Haselnussstäbe (Durchmesser mindestens 5cm bzw. 3cm) in den Boden.
So wie oben beschrieben bringst du nun die Stangen in den Boden. Darum flechtest du jetzt abwechselnd die Stangen, rechts und links um den mittleren Pfahl (siehe roter und schwarzer Strich in der obigen Grafik). Dies macht man nun so lange, bis die gewünschte Höhe erreicht ist.
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Beim Aufbau kann die Höhe individuell angepasst werden
Stehen die Wände, kannst du beginnen das Hochbeet zu füllen. Wie das geht haben wir ja weiter oben genau erklärt. Hier kann es durchaus passieren, dass an den Rändern z.B. Beikräuter aus den Ritzen wachsen. Diese kann man jedoch leicht per Hand entfernen. Du kannst es aber auch für dich nutzen und dort weitere Nutzpflanzen säen.
2. Alte Apfelkisten als Grundlage
Apfelbauern lagern ihre Äpfel nach der Ernte oft in großen Holzkisten. Diese haben zufällig auch die perfekte Maße für ein Hochbeet. Haben die Kisten erste Beschädigungen oder sind einfach zu alt, so werden sie oft kostenlos oder gegen kleines Geld aussortiert. Wir haben sie als Grundlage für unsere Hochbeete genutzt und sind immer noch sehr zufrieden.
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Vorteile und Nachteile der Apfelkiste
- sehr einfach aufzustellen, da bereits aufgebaut
- stabiler Aufbau sorgt für gute Standfestigkeit
- günstig zu erwerben
- durch den Boden auch für Balkon und Terrasse geeignet
- wenig individuell
- unhandlich zu transportieren
- nicht immer so leicht zu finden
3. Ein fertiges Hochbeet kaufen
Wer gar kein Händchen fürs selber bauen hat, der kann natürlich auch ein fertiges Hochbeet aufbauen. Hier sind die Möglichkeiten aber natürlich begrenzt.
Nicht zu empfehlen sind Hochbeete aus Kunststoff. Der größte Nachteil ist natürlich die große Menge an Plastik, die man sich in den Garten stellt. Zudem kann man Schäden nur begrenzt ausbessern und die Optik passt auch nicht zu einem natürlichen Garten.
Palettenrahmen als günstige Alternative
Wir empfehlen hier einfache Palettenrahmen. Diese dienen als Aufsatz für Europaletten. Man kann sie aber auch super als Rahmen für Hochbeete nutzen. Ein Rahmen kostet dabei etwa 30€ und diese können beliebig gestapelt werden.
Du findest solche Rahmen z.B. hier: https://amzn.to/3HtAAFY *
Diese setzt man einfach übereinander. Ähnlich wie die Apfelkisten kann das Hochbeet dann einfach befüllt werden. Dabei kann man die Rahmen einfach auf den nackten Boden setzen oder auch eine Palette unterlegen. Auf diese Weise lässt sich das Hochbeet sogar nachträglich transportieren
Alternative zum Hochbeet: Das Hügelbeet
Statt eines Hochbeets kannst du auch ein Hügelbeet in deinem Garten anlegen. Dieses ist ähnlich aufgebaut, braucht aber keine Wände. Es besteht aus einem Hügel, mit einem Kern aus Biomasse und Kompost. Die Vorteile sind ähnlich wie beim Hochbeet, nur dass auch die Seiten bepflanzt werden können. So nutzt man den Platz noch besser aus und kann auch mit der Verfügbarkeit der Sonne spielen, da z.B. die Südseite mehr Sonne abbekommt.
Damit du genau weißt, wie man das Hügelbeet aufbaut, haben wir ein ausführliches Video dazu veröffentlicht, in dem wir ein eigenes Hügelbeet anlegen:
Falls du uns Feedback oder eine Frage übermitteln möchtest, geht das am besten per Mail an info@keep-it-gruen.de oder bei Instagram per DM (@keepitgruen).
Wir haben zudem angefangen bei YouTube Videos zu veröffentlichen. Dort findest du viele spannende Anleitungen und Tipps aus der Praxis. Unseren Kanal findest du hier: keep it grün @ YouTube
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