6 Mischkulturen, die jeden Garten besser machen (+Pflanzplan)

Mischkulturen sind ein bewährtes Konzept im naturnahen Gartenbau und ein grundlegendes Element der Permakultur. Sie basieren auf dem Prinzip der natürlichen Pflanzengemeinschaften und tragen dazu bei, die Bodenfruchtbarkeit zu verbessern, Schädlinge zu reduzieren und den Ertrag zu steigern. In diesem Ratgeber möchten wir dir deshalb zeigen, wie du Mischkulturen erfolgreich in deinem Garten anwenden kannst. Deshalb haben wir dir 6 bewährte Mischkulturen zusammengetragen und möchten dir zeigen, wie du sie anbaust und welche Vorteile sie haben.

Vorteile einer Mischkultur im Garten

Mischkulturen sind nicht nur nett anzusehen, sondern haben auch die geniale Fähigkeit, sich gegenseitig zu unterstützen. Ein paar der Vorteile haben wir dir hier zusammengefasst:

  1. Bodenfruchtbarkeit erhöhen
    Verschiedene Wurzeltiefen lockern den Boden und bringen Nährstoffe nach oben.

  2. Natürliche Schädlingsbekämpfung
    Bestimmte Pflanzen vertreiben Schädlinge und ziehen Nützlinge an.

  3. Nährstoffkreisläufe optimieren
    Pflanzen wie Leguminosen reichern den Boden mit Stickstoff an.

  4. Platz effizient nutzen
    Kombination von hochwachsenden, kletternden und bodendeckenden Pflanzen maximiert die Nutzung der Anbaufläche.

  5. Mikroklima verbessern
    Große Pflanzen bieten Schatten und Schutz, was das Mikroklima ausgleicht und den Wasserbedarf reduziert.

Mischkultur Mais Bohnen Kürbis
Mais, Bohnen und auch Kürbisse sind sicher die bekannteste Mischkultur

In einer Podcastreihe haben wir die Aufgaben und Vorteile der Pflanzen in einer Mischkultur ausführlich besprochen. Hier findest du die beiden Folgen bei Spotify:
1. Wer kann mit wem? So baut man eine Mischkultur im Garten auf
2. Pflanzen helfen Pflanzen – So baut man eine Mischkultur im Garten auf

Aufgaben der Pflanzen in einer Mischkultur

Bevor wir dir die Mischkulturen vorstellen, will ich dir kurz erklären, welche Aufgaben die einzelnen Pflanzen in einer Mischkultur übernehmen können. Hier ein paar Beispiele:

  1. Nährstofflieferanten
    Pflanzen wie Leguminosen binden Stickstoff und verbessern die Bodenqualität. Sie sind die natürlichen Düngerlieferanten im Garten und unterstützen das Wachstum benachbarter Pflanzen, besonders Starkzehrer.

  2. Bodenverbesserer
    Tiefwurzelnde Pflanzen wie Rettich und Lupine lockern den Boden und fördern die Durchlüftung. Flachwurzler wie Salate stabilisieren die Bodenschichten und verhindern Erosion.

  3. Schädlingsabwehrer
    Pflanzen wie Knoblauch, Zwiebeln und Tagetes geben ätherische Öle und andere Substanzen ab, die Schädlinge fernhalten. Diese „Wachhunde“ im Beet sorgen dafür, dass sich schädliche Insekten nicht ausbreiten.

  4. Schutzpflanzen
    Große Pflanzen wie Sonnenblumen oder Mais bieten Windschutz und Schatten für empfindlichere Kulturen. Diese „Schutzschirme“ helfen dabei, das Mikroklima im Garten zu regulieren.

  5. Bodenbedecker
    Bodendecker wie Kürbis und Erdbeeren verhindern das Austrocknen des Bodens und unterdrücken Unkraut. Sie halten den Boden feucht und sparen dadurch Wasser.

Die Idee hinter dieser Mischkultur ist, dass sich die beiden Pflanzen gegenseitig von den jeweiligen Schadfliegen schützen. So hält die Möhre die Zwiebelfliege ab und die Zwiebel die Möhrenfliege. Optimal ist es hier übrigens, einfach beides in Reihen nebeneinander zu Pflanzen. So ist die Aussaat vereinfacht. Optimal ergänzen lässt sich diese Mischkultur übrigens mit Dill, der die Keimung der Möhren unterstützt.
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Moehre
Der Anbau in Reihen bietet sich hier an, ist aber kein Muss

2. Mischkultur aus Möhre, Tomate und Salat

Eine sehr spannende Mischkultur, bei der die Möhre eine andere Aufgabe übernimmt, als du vielleicht denkst!
Wir ernten die Möhre nämlich nicht, sondern lassen sie blühen. Aus diesem Grund kann hier auch Wildemöhre genutzt werden. So werden wichtige besäter angelockt, die wichtig für die Tomate sind.

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Tomaten sind sicher das beliebteste Gemüse im Garten

Tomaten produzieren Stoffe, die für viele Schädlinge abschreckend wirken, wie zum Beispiel für einige Arten von Blattläusen und Wurzel-Nematoden, die sonst Möhren und Salat befallen könnten. Die höher wachsenden Tomatenpflanzen bieten zudem Schatten und können so helfen, den Boden für Salat kühl und feucht zu halten.
Der Salat dient hauptsächlich als Bodenbedecker und schützt mit seinen flachen Wurzeln vor Erosion. Außerdem kann er als Mulchmaterial genutzt werden.
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Mischkultur Tomate Möhre Salat
Bei dieser Mischkultur lässt sich alles auch gut wild durcheinander pflanzen

3. Mischkultur aus Knoblauch und Erdbeeren

Erdbeeren werden von vielen verschiedenen Schädlingen angeknabbert. Das ist nicht nur schade für uns als Leckermäuler, sonder auch immer eine Gefahr für die Pflanze selber. Mit dem Knoblauch schützen wir die Erdbeere vor diesen Fressfeinden. Gleichzeitig dient die Erdbeere als Bodenbedecker. Das sorgt dafür, dass weniger Beikräuter aufgehen und der Boden länger feucht bleibt.

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Bei Erdbeeren solltest du den Boden unbedingt Molchen. Wie das geht erklären wir dir hier: So mulchst du im Garten RICHTIG

Mischkultur Erdbeere und Knoblauch
Auch bei einer Mischkultur aus Erdbeere und Knoblauch biete es sich an beides in Reihen zu pflanzen

4. Mischkultur Basilikum und Tomaten

Ein weiterer Klassiker, der nicht nur auf dem Teller super harmoniert. Hier musst du dich übrigens nicht auf eine Tomatensorte festlegen, sondern kannst natürlich wild variieren und gucken was bei dir am besten wächst. 
Der Vorteil des Basilikum: Er schützt die Tomate vor Mehltau und der weißen Fliege.
Die Tomate wächst meist (je nach Sorte) deutlich höher als der Basilikum und schützt ihn so vor der zu starken Sonneneinstrahlung.

Beide Kulturen nicht aber nicht solo gut darin den Boden zu bedecken. Du solltest also zudem noch einen Bodenbedecker wie Salt dazu pflanzen, oder aber ausreichend mulchen.

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Mischkultur Tomate Basilikum
Bei der Mischkultur aus Tomate und Basilikum ist auch ein Bodenbedecker zu empfehlen

Die berühmten 3 Schwestern, also eine Mischkultur aus Kürbis, Mais und Bohne haben wir schon in einem eigenen Ratgeber ganz ausführlich erklärt. Diesen findest du hier: Kürbis, Bohnen, Mais – die 3 Schwestern richtig anbauen

5. Mischkultur Fenchel und Kapuzinerkresse

Fenchel verträgt sich nicht gut mit vielen anderen Pflanzen und kann deren Wachstum behindern. Deshalb wird er häufig separat oder in eigenen Beeten angebaut. Verantwortlich dafür sind seine Allelochemikalien, die das Wachstum von Nachbarpflanzen negativ beeinflussen können.

Dabei braucht Fenchel unbedingt Unterstützung, denn er wächst nur langsam und bedeckt den Boden fast gar nicht. Doch es gibt einen perfekten Partner! Kapuzinerkresse, diese wächst sehr  ausladend und muss gar nicht direkt neben den Fenchel gepflanzt werden. Sie wächst zum Fenchel hin und bedeckt den Boden. Kapuzinerkresse wirkt zudem als Fangpflanze für Schädlinge wie Blattläuse und schützt so den Fenchel vor Befall. Ihre leuchtenden Blüten ziehen nützliche Insekten wie Marienkäfer und Bienen an.

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6. Mischkultur Brokkoli und Inkarnat-Klee

Brokkoli (auch andere Kohlarten sind hier denkbar) ist ein Starkzehrer und braucht viel Stickstoff. Außerdem bedeckt er den Boden nur ganz wenig. Er braucht also Unterstützung von einer Pflanze, die genau das gut kann. Hier bietet sich der Inkarnat-Klee an. Auch andere Arten von Klee sind hier eine gute Wahl. Der Klee bedeckt zum einen den Boden und schützt ihn vor Austrocknung. Außerdem ist er ein Stickstoffbinder und sorgt für mehr Nährstoffe im Boden. Eine Win-Win Situation also!
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Mischkultur Kohl und Klee
Der Klee sollte nach Möglichkeit den Boden um den Kohl herum bedecken

Wenn du noch mehr Mischkulturen für deinen Garten kennenlernen möchtest, dann haben wir in einer unserer Podcastfolgen unsere Top 8 Mischkulturen für deinen Garten zusammengefasst. Schau doch einmal rein und lass dich inspirieren:

Unser Fazit zum Thema Mischulturen

Mischkulturen sind eine nachhaltige und effektive Methode, um deinen Gartenbau zu optimieren. Sie fördern die Bodenfruchtbarkeit, schützen vor Schädlingen, nutzen den Platz effizient und verbessern das Mikroklima. Die richtige Kombination von Pflanzen sorgt dafür, dass sie sich gegenseitig unterstützen und gemeinsam besser gedeihen.

Durch den Anbau von Mischkulturen schaffst du nicht nur einen gesunden und ertragreichen Garten, sondern trägst auch zur Förderung der Biodiversität bei. Nutze die natürlichen Synergien und profitiere von den vielfältigen Vorteilen dieser Anbaumethode. Mit sorgfältiger Planung und etwas Experimentierfreude kannst du eine grüne Oase schaffen, die sowohl ökologisch als auch ästhetisch überzeugt.

Starte noch heute mit der Umsetzung von Mischkulturen in deinem Garten und erlebe, wie deine Pflanzen harmonisch zusammenwachsen und deinen Garten in ein blühendes Paradies verwandeln.

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