Du möchtest deinen Garten naturnah aufbauen? Dann sind mineralische Dünger meist keine gute Wahl. Doch das ist auch gar nicht nötig, denn es gibt auch organische Dünger, also natürlichen Ursprungs, die deine Pflanzen mit genug Nährstoffen versorgen. Oft sind sie sogar noch nachhaltiger und einfach selber herzustellen. Wir stellen dir deshalb hier unsere Top 3 organischen Dünger für deinen Gemüsegarten vor.
Mineralischer und organischer Dünger - der Unterschied
Bevor wir dir unsere Top 3 vorstellen, möchten wir kurz, wirklich kurz, den Unterschied von mineralischem und organischem Dünger erklären. Dieser ist wichtig zu kennen, um zu verstehen, warum der Griff zum organischen Dünger oft eine bessere Wahl ist:
organischer Dünger
Diese Dünger bestehen aus natürlichen Stoffen, organischen Ursprungs. Hier ein paar Beispiele:
- Kompost
- Schafwolle
- Hornspäne
- Tiermist
Diese Stoffe müssen im Boden nun noch von Mikro- und Makroorganismen aufgeschlossen werden. Das heißt, sie werden in ihre Bestandteile zerlegt, sodass Pflanzen sie aufnehmen können. Sie wirken also nicht sofort, aber über einen langen Zeitraum.
mineralischer Dünger
Dieser Dünger wird industriell hergestellt und oft mit hohem Energieaufwand oder durch den Abbau endlicher Ressourcen gewonnen. Beispiele sind:
- Blaukorn
- Kalksalpeter
- Harnstoff
- viele Flüssigdünger
Die Nährstoffe stehen hier meist sehr schnell zur Verfügung, sobald der Dünger mit Wasser in Kontakt kommt. Man kann also sehr gezielt düngen.
Nummer 1: Schafwolle
Stickstoff | Phosphat | Kalium |
---|---|---|
10,6% | 0,18% | 5,5% |
Schafwolle ist eine wahre Stickstoff-Goldgrube. Wer denkt, Kompost sei ein guter Stickstoff-Dünger, der kennt Schafwolle noch nicht. Oft hat die Schafwolle mehr als das Zehnfache an Stickstoff im Vergleich zum Kompost. Aber nicht nur damit punkten die weichen Wölkchen. Auch viele andere für Pflanzen wichtige Nährstoffe bringt die Wolle mit sich. Auch spannend: Schafwolle verrottet sehr langsam. Das ist deshalb ein Vorteil, da sie ihre Nährstoffe über einen langen Zeitraum freigibt und deshalb nie zu viel vorhanden ist.
Direkt als Dünger oder als Mulch
Schafwolle ist also ein guter Langzeitdünger, wie aber setzt man sie ein? Rohwolle nutzt man am besten als Mulch. So spielt sie alle Vorteile aus und schützt gleichzeitig die Erdoberfläche vor dem Austrocknen. Möchtest du sie aber direkt als organischen Dünger im Boden einsetzen, sodass sie ihre Düngewirkung möglichst schnell entfaltet, dann empfehlen wir dir Düngepellets aus Schafwolle.
Perfekte Schafwollpellets für jeden Einsatzbereich findest du hier: Schafwollpellets mit Pflanzenkohle 2,5kg
Möchtest du mehr über das Thema Schafwolle als Dünger im Garten erfahren, haben wir alles in einem Video zusammengefasst:
In diesem Video erklären wir genau, was Schafwolle in deinen Boden macht und wie du sie richtig einsetzt.
Nummer 2: Brennnesseljauche
Stickstoff | Phosphat | Kalium |
---|---|---|
0,07% | 0,01% | 0,04% |
Du interessierst dich eher für einen Flüssigdünger mit viel Power, der schnell und effektiv wirkt? Kein Problem – Brennnesseljauche ist die perfekte Lösung. Du kannst sie ohne viel Aufwand selber herstellen, und die Grundzutaten hat jeder daheim: Wasser und Brennnesseln. Diese enthalten ebenfalls Stickstoff sowie Kalium, Kalzium und auch Kieselsäure. Einen solchen Booster für die Pflanzen kann man in wenigen Tagen ansetzen und einfach ins Gießwasser geben.
Der Powerdünger zum selber herstellen
Zwar hat diese Jauche auf den ersten Blick deutlich weniger Nährstoffe zu bieten als die Schafwolle, diese stehen dafür aber auch deutlich schneller zur Verfügung. Auch macht das Wasser natürlich einen sehr großen Teil aus. Außerdem kann dieser Powerstoff aus Brennnesseln zudem als Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.
Wir haben in einem Ratgeber ausführlich erklärt, wie du deine eigene Brennnesseljauche herstellen kannst. Diesen findest du genau hier: Brennnesseljauche richtig ansetzen [Anleitung]
Nummer 3: Terra Preta
Stickstoff | Phosphat | Kaliumoxid |
---|---|---|
0,7% | 0,4% | 0,65% |
Zugegeben, die Nährstoffwerte sind nur ein sehr grober Richtwert, denn es gibt ungefähr so viele verschiedene Arten der Schwarzerde wie Jahre vergangen sind, seit sie „erfunden“ wurde – und das sind mehr als 1.000. Terra Preta ist im Grunde eine Mischung aus Pflanzenkohle, Kompost, Mist und z.B. Gesteinsmehl. All diese Zutaten vereint und gut abgelagert, bescheren dir eins der fruchtbarsten Substrate. Dank der Pflanzenkohle ist es zudem für viele hundert bis tausend Jahre aktiv. Du möchtest mehr über Pflanzenkohle erfahren? Hier ist alles dazu erklärt: Alles über Pflanzenkohle das du wissen musst
Terra Preta kann man leicht selber herstellen
Genau wie die anderen organischen Dünger die wir vorgestellt haben lässt sich auch Terra Preta leicht im eigenen Garten herstellen. Nachdem alle Zutaten vermischt sind, muss sie einige Wochen reifen, bevor du sie in deinen Beeten nutzen kannst.
Wie du deine eigene Terra Preta herstellen kannst, haben wir dir hier erklärt: Terra Preta mit 5 Zutaten selber herstellen
Die wichtigsten Zutaten findest du hier in einem Set: Terra Preta Starter Set für 700l
reine Pflanzenkohle für den Garten
Vorteil organischer Dünger
Jetzt kennst du den Unterschied zwischen organischen und mineralischen Düngern und auch schon unsere Favoriten. Aber was sind deren Vorteile?
1. einfach selber herstellen
Du hast es vielleicht schon gemerkt, aber die meisten organischen Dünger kann man sich ganz einfach selber herstellen oder kommt sehr leicht an sie heran. Das macht dich unabhängiger, und du kannst zudem Stoffkreisläufe in deinem Garten schließen – eines der Grundprinzipien der Permakultur. Interessiert dich das Thema? In unserem Podcast sprechen wir regelmäßig darüber. Schau gerne einmal vorbei:
2. langfristige Wirkung
Anders als in der konventionellen Landwirtschaft ist im eigenen Garten der Düngeplan der Saison nicht komplett durchgetaktet. Auch werden nicht so regelmäßig Bodenproben genommen, wodurch man immer genau weiß, wann die Pflanzen mehr Futter brauchen. Deshalb ist es im Garten von Vorteil, wenn die Nährstoffe nicht alle auf einmal zur Verfügung stehen. Und genau da spielt der organische Dünger, der zunächst zersetzt werden muss, einen großen Vorteil aus. Unsere Schafwoll-Pellets z.B. haben eine bis zu 12 monatige Düngewirkung.
3. Umweltfreundlicher
Stellst du deinen Dünger selber her (z.B. Kompost oder Brennnesseljauche), entfallen viele umweltschädliche Transportwege. Auch die Herstellung der mineralischen Dünger sowie der Abbau der dafür verwendeten Rohstoffe sind oft energieintensiv und umweltschädlich. Zum Glück ist das für unseren Garten völlig überflüssig, da wir vieles einfach selber herstellen können.
Falls du uns Feedback oder eine Frage übermitteln möchtest, geht das am besten per Mail an info@keep-it-gruen.de oder bei Instagram per DM (@keepitgruen).
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