Schwach-, Mittel- und Starkzehrer erklärt (+Liste)

Gemüsebeet Starkzehrer Schwachzehrer

Wer schon einmal selbst Gemüse im Garten oder Hochbeet gepflanzt und sich näher damit beschäftigt hat, der wird früher oder später auf diese drei Begriffe stoßen. Doch was bedeuten sie eigentlich? Und auf welche Pflanzen beziehen sie sich? Was sind die Unterschiede zwischen Starkzehrern und Schwachzehrern? In diesem Ratgeber erklären wir dir, worauf du bei den verschiedenen Sorten achten solltest und was es mit der Einteilung auf sich hat.

Kurz gesagt: Schwach-, Mittel- oder Starkzehrer sind Bezeichnungen für verschiedenste Arten von Gemüse, Obst oder Kräutern und beziehen sich darauf, welche Ansprüche die Pflanze an den Boden hat. Genauer gesagt, wie viele Nährstoffe sie benötigt. Zu diesen Nährstoffen gehören unter anderem Stickstoff, Phosphor und Kalium. Der wichtigste Nährstoff ist Stickstoff. Ist davon zu wenig im Gartenboden oder im Hochbeet, können die dort gesäten Pflanzen nicht oder nur sehr gering wachsen und ältere Blätter verfärben sich gelblich.

Doch warum genau benötigen einige Pflanzen mehr davon als andere? Wie wirkt sich das auf das Düngen aus? Warum es enorm wichtig ist zu wissen, welches Gemüse in welche Kategorie gehört und wie man dadurch seine Ernte verbessern und seinen Boden nachhaltig qualitativ schützen kann, erfährst du hier!

Für einen schnellen Überblick haben wir dir hier die häufigsten Gemüsesorten in die drei Kategorien aufgelistet:

Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer Liste

Starkzehrer Mittelzehrer Schwachzehrer
Aubergine
Erdbeeren
Bohnen
Gurken
Chicorée
Erbsen
Kartoffeln
Chinakohl
Feldsalat
Brokkoli
Fenchel
Mairübe
Rotkohl
Karotten
Kichererbsen
Kürbis
Kohlrabi
Linsen
Tomaten
Rote Beete
Minze
Spargel
Lauch
Rosmarin

Was sind Starkzehrer?

Fangen wir mit den Starkzehrern an. Diese Gemüsesorten benötigen die meisten Nährstoffe für ein gesundes und volles Wachstum. Das bedeutet, dass die Pflanze dem Boden im Vergleich zu den anderen beiden Kategorien den meisten Stickstoff entzieht. Dabei geht man von ungefähr 25 Gramm Stickstoff pro Quadratmeter aus. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, die Pflanze schon beim Aussähen und durchgehend während der Saison zu düngen.

Was sind Mittelzehrer?

Mittelzehrer sind etwas genügsamer als Starkzehrer und benötigen etwa 10 bis hin zu 25 Gramm Stickstoff pro m2. Der Düngerbedarf liegt bei ungefähr 3 bis 5l Kompost pro Quadratmeter. Dieser kann vor der Aussaat ins Beet, genauer gesagt in die oberste Erdschicht, miteingearbeitet werden. Mittelzehrer präferieren lockeren und humusreichen Boden, je nach Pflanze empfiehlt es sich außerdem auch während der Saison ab und an weitere Nährstoffe hinzuzufügen.

Was sind Schwachzehrer?

Die Gemüsesorten mit den geringsten Ansprüchen an den Nährstoffgehalt im Boden sind die Schwachzehrer. Diese Pflanzen werden gerne nach Stark- und Mittelzehrern ins Beet gesät, da sie auch in nährstoffärmeren Böden wachsen können. Dabei benötigen sie zum Teil weniger als 10g Stickstoff pro Quadratmeter und nur etwa 1 bis 3l Kompost pro Saison. Baut man Schwachzehrer nach Stark- oder Mittelzehrern im selben Beet an, muss der Boden meist gar nicht gedüngt werden, da für das Gemüse noch ausreichend Nährstoffe in der Erde vorhanden sind. Schwachzehrer kommen auch mit kargen oder trockeneren Böden zurecht, der am besten vor der Aussaat aufgelockert wird. Nicht geeignet für diese Sorten sind frisch angelegte Beete oder Hochbeete, da zu viele Nährstoffe im Boden für viele dieser Pflanzenarten schädlich sein können. Übrigens: Wenn du dir selbst dein eigenes Hochbeet anlegen möchtest, zeigen wir dir hier, wie einfach das geht: Hochbeet selber bauen – 3 Möglichkeiten

Warum muss ich das beachten? Wie kann ich mit dem Wissen arbeiten?

Warum genau ist es nun sinnvoll zu wissen, welche der potenziellen neuen Pflanzen im eigenen Beet zu welcher Kategorie gehören? Zum Einen kann man auf diese Weise dafür sorgen, eine gelungene Ernte und gesunde Pflanzen im Garten oder Hochbeet zu haben. Für die eigene Anbauplanung ist es wichtig zu wissen, welche Gemüsesorten mehr oder weniger Nährstoffe brauchen, um eine für den Boden nachhaltige Fruchtfolge gewährleisten zu können.

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Wenn du weißt, wie viele Nährstoffe die Pflanzen benötigen, die du in dein Beet setzen möchtest, kannst du deinen Boden dementsprechend darauf vorbereiten, zum Beispiel mit Dünger. Für eine optimale Bepflanzung in der kommenden Saison empfiehlt es sich, deinem Boden eine Bodenprobe zu entnehmen. Auf diesem Wege weißt du sofort, welche Bedingungen dein Beet aktuell erfüllt und wie du es gegebenenfalls noch verbessern kannst. Hier kannst du nachlesen, wie das geht: Bodenproben selbst entnehmen – Anleitung

Im Kurzen: Pflanzen lassen sich nach ihrem Nährstoffbedarf in drei Sorten kategorisieren und abstufen. Starkzehrer benötigen die meisten Nährstoffe und mehr Dünger als Mittel- oder Schwachzehrer. Mittelzehrer sind etwas genügsamer und müssen meist nur am Anfang der Saison gedüngt werden. Schwachzehrer entziehen dem Boden die wenigsten Nährstoffe und eignen sich daher ideal zum Aussähen nach Stark- oder Mittelzehrern. Um eine gezielte Düngung und Versorgung der Pflanzen zu gewährleisten, empfiehlt es sich, der Erde eine Bodenprobe zu entnehmen. 

Deine Pflanzen waren nicht dabei? Hier findest du eine detaillierte Liste mit noch mehr Gemüse-, Obst- und Kräutersorten zum Download als pdf-Datei! 

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