Frisches Gemüse vom eigenen Balkon klingt nicht nur schmackhaft, es ist auch gar nicht so schwer. Jedoch gibt es einige Tipps, die auf jeden Fall beachtet werden sollten. Heute werde ich dir 3 besondere Herausforderungen für Pflanzen auf dem Balkon vorstellen und gebe dir 11 Tipps mit an die Hand, wie du sie überwinden kannst.
3 besonderer Herausforderungen auf dem Balkon
Auf einem Balkon herrschen ganz andere Herausforderungen als auf freier Fläche. Schließlich liegt ein Balkon deutlich höher als ein Gartenbeet und mit er hat eine feste Ausrichtung. Das alleine sorgt schon für einige Probleme, die es zu beachten gilt.
1. Wenig Wurzelraum
Pflanzen brauchen Platz, um ihre Wurzeln auszustrecken. In einer Studie wurde gezeigt, dass eine Tomatenpflanze bis zu 80cm tiefe Wurzeln ausbildet (Quelle). Pflanztöpfe sind jedoch selten tiefer als 25cm. Das führt dazu, dass die Pflanzen deutlich Erde zum Durchwurzeln zur Verfügung haben. Somit gibt es weniger Möglichkeiten, wichtige Nährstoffe und Wasser zu suchen – eine Extremsituation für die Pflanze.
2. Extremer Standort
Auf einem Balkon gibt es extreme Bedingungen. In der Regel ist er nach Norden, Osten, Süden oder Westen ausgerichtet, was die verfügbare Sonne stark beschränkt. Auf kommt es aufgrund der erhöhten Position schnell zu starken Winden. Die können nicht nur deine Pflanzentöpfe umkippen, sondern auch Pflanzen abbrechen lassen.
3. Platzbegrenzung
Wenn es an einem auf einem Balkon mangelt, dann ist es Platz. In der Regel stehen 1-5m² als bepflanzbare Fläche zur Verfügung – das ist nicht besonders viel. Balkonpflanzen können also nicht so viel wuchern, sie sie es im Garten tun könnten. Das sorgt für kleinere Ernten und weniger Diversität bei der Pflanzwahl.
11 Tipps für den Balkon
Glücklicherweise gibt es einige, was du machen kannst, um trotzdem erfolgreich Gemüse auf deinem Balkon zu ernten. Lass uns der Reihe nach durch die Pflanzsaison gehen.
Tipp 1: Gute Erde
So trivial es klingt, ist gute Erde das A und O. Gute Erde speichert Wasser und bietet deinen Pflanzen genügend Nährstoffe für erfolgreiches Wachstum. Dabei gibt es ein paar Dinge zu beachten. Sie sollte auf jeden Fall torffrei sein, da der Torfabbau schädlich für Umwelt und Klima ist. Wenn die Erde dann noch Pflanzenkohle enthält, speichert sie noch einmal mehr Nährstoffe und Wasser. Wenn noch eine passende Pflanzerde mit Pflanzenkohle suchst, gibt es hier eine zu finden: Bio Pflanzerde mit Pflanzenkohle (20l)
Tipp 2: Balkonausrichtung beachten
Achte darauf, wohin dein Balkon ausgerichtet ist. Das beeinflusst nämlich die Auswahl deiner Pflanzen. Süd & Westbalkons bekommen mehr Sonne ab. Hier können Kartoffeln und andere sonnenliebende Pflanzen gezogen werden. Bei Nord oder Ostbalkons kommt weniger Sonne an. Hier sollte auf Blattgemüse wie Spinat oder Mangold zurückgegriffen werden.
Tipp 3: Zwergvarianten
Da dein Balkon wenig Platz bietet, solltest du auf Zwergvarianten zurückgreifen. Bei vielen Gemüsesorten gibt es solche Zwergvarianten. Mit buschigen Kürbissorten, die keine Ranken ausbilden, musst du auch nicht auf platzintensive Kürbisse verzichten. Auch sind sie häufig auf die Anzucht in Töpfen ausgelegt. Dadurch kannst du mehr Verschiedenes anpflanzen und hast mehr Abwechslung auf dem Teller.
Tipp 4: Bewusstes Vorziehen
Samentütchen enthalten gerne genug Saatgut für dutzende oder hunderte Pflanzen – viel zu viel für deinen Balkon. Die Menge wird jedoch gerne unterschätzt. Mein Tipp: Ziehe maximal doppelt so viele Samen vor, wie du Pflanzen haben möchtest. Da die Keimquote bei über 90% liegt, bleiben dir in der Regel sogar ein paar zum Verschenken übrig.
Tipp 5: Mischkultur
Manche Pflanzen können einander unterstützen. So speichern manche Nährstoffe, die von anderen gebraucht werden, locken manche wichtige Nützlinge an und halten anderen Schädlinge fern. Für den Balkon hat es auch noch den Mehrwert, dass du mehr Pflanzen auf kleiner Fläche unterbringen kannst, selbst wenn es sich nur um Kräuter handelt.
Tipp 6: Wetterfest
Um deinen Pflanzen eine sichere Umgebung zu ermöglichen, solltest du sie vor starkem Wind schützen. Wenn du einen windigen Balkon hast, kannst du deine Pflanzen an Halterungen anbinden. Auch deine Pflanztöpfe solltest du gut sichern – schließlich wollen wir nicht, dass sie umkippen oder sogar vom Balkon fallen. Letztlich kannst du gegen beständigen Wind auch ein Brett oder ähnliches als Windschutz anbringen.
Tipp 7: Düngen
In der Wachstumsphase brauchen deine Pflanzen Nährstoffe. Durch den begrenzten Wurzelraum sind sie auf eine gute Düngung angewiesen. Du kannst Flüssigdüngern einfach über das Gießwasser ausbringen. Zusätzlich kannst du beim Einpflanzen auch einen organischen Langzeitdünger ausbringen. Dieser sorgt für eine kontinuierliche Nährstoffversorgung deiner Pflanzen. Ich empfehle einen Langzeitdünger mit Pflanzenkohle, der noch einmal die Wachstumsbedingungen verbessert: Bio Langzeitdünger mit Pflanzenkohle
Tipp 8: Regelmäßig Gießen
Häufiges Gießen ist auf dem Balkon unerlässlich! Im Garten können deine Pflanzen tiefere Wurzeln ausbilden, um an Wasser zu kommen – auf dem Balkon geht das nicht und sie trocknen schnell aus. Bei großen Pflanzen oder kleinen Töpfen kommt es vor, dass mehrmals am Tag gegossen werden muss. Zum Glück gibt es ein paar Tipps, die dir das erleichtern.
Tipp 9: Bewässerungshilfen
Wenn du ein paar Tage nicht da bist, kann dir ein automatisches Bewässerungssystem helfen. Wenn du dem Ganzen nicht traust, gibt es auch Bewässerungshilfen aus Ton, die deinen Pflanzen einen Wasservorrat geben. Sogenannte Ollas können in der Erde vergraben werden. Für den Balkon kann ich dir Tonkegel zur Bewässerung mit der Flasche empfehlen: Bewässerungshilfe für Glasflaschen (3 Stück)
Tipp 10: Töpfe aus der Sonne
Pflanztöpfe heizen sich in der Sonne schnell aus. Besonders dunkle Kunststofftöpfe sind davon gefährdet. Das sorgt einmal dafür, dass mehr Wasser verdunstet und deine Pflanzen weniger zu trinken haben. Andererseits können Wurzeln in der Hitze verschmoren. Stelle deine Töpfe am besten in den Schatten oder stelle sie in einen Übertopf.
Tipp 11: Erde bedecken
Wasser verdunstet vor allem durch frei liegende Erde nach oben. Bedecke die Erde neben deinen Pflanzen am besten mit Mulch. Das ist organisches Material wie Stroh, Blätter oder Rinde. Wenn du nichts davon zur Verfügung hast, kannst du euch Mulchscheiben aus Jute dazu verwenden. Die kannst du perfekt auf deine Topfgröße zuschneiden und gibt es hier zu finden: Mulchscheibe aus Jute (25cm)
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