Pflanzenkohle ist ein wichtiger Rohstoff. Besonders im Hinblick auf die Zukunft. Es ist also gut zu wissen, worum es sich dabei handelt, wie du sie für dich nutzen kannst und welche Probleme es geben könnte. Im folgenden Ratgeber haben wir alles für dich zusammengefasst und erklärt, was du über Pflanzenkohle wissen musst.
Pflanzenkohle wird seit Urzeiten in der Landwirtschaft genutzt
Pflanzenkohle ist eine Art Holzkohle, die aus Biomasse wie Holzresten und Gartenabfällen hergestellt wird. Sie kann in der Landwirtschaft und im Garten als Bodenverbesserungsmittel verwendet werden, um die Fähigkeit des Bodens zu erhöhen, Wasser und Nährstoffe zu halten.
Pflanzenkohle ist eine uralte landwirtschaftliche Praxis, die dazu beitragen könnte, den Klimawandel zu mildern, indem Kohlenstoff über lange Zeiträume im Boden gespeichert wird. In der Pflanzenkohle (auch Biokohle) ist das von den Pflanzen aufgenommene Kohlendioxid nämlich für über 1.000 Jahre gespeichert.
Pflanzenkohle ist kein Dünger - Was ist Pflanzenkohle?
Pflanzenkohle kann aus jedem Pflanzenmaterial hergestellt werden, das reich an Zellulose und Lignin ist, wie Holz oder Gräser, aber auch aus anderen Materialien wie Mist oder Speiseresten. Pflanzenkohle wird seit Tausenden von Jahren an Orten wie Brasilien und China verwendet, um die Ernteerträge zu steigern, ohne dass chemische Düngemittel oder Pestizide erforderlich sind.
Es hat sich gezeigt, dass Pflanzenkohle viele Vorteile für die Bodenqualität hat, einschließlich der Erhöhung ihrer Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern. Dies führt zu gesünderen Pflanzen mit höheren Erträgen. Es wurde auch gezeigt, dass die Zugabe von Pflanzenkohle zu Böden die Treibhausgasemissionen um bis zu 100% reduziert.
Unterschied zwischen Pflanzenkohle und Holzkohle
Zwar sieht Pflanzenkohle ähnlich aus, jedoch gibt es Unterschiede zwischen ihr und der Holzkohle.
Der erste Unterschied: Holzkohle (Grillkohle) wird mit der Intention hergestellt und verkauft, verbrannt zu werden. Bei der Pflanzenkohle ist das anders. Sie soll als Bodenaufwerter in Felder und Gärten ausgebracht oder in der Nutzviehwirtschaft genutzt werden.
Der zweite Unterschied: Pflanzenkohle, die im Boden eingesetzt werden soll unterliegt strengen Kontrollen, da keine Schwermetalle oä. in den Boden gelangen sollen. Mehr dazu wie du die beste Pflanzenkohle für dich finden kannst, haben wir dir hier erklärt: Welche ist die Beste Pflanzenkohle?
Bei Grill oder Holzkohle ist das nicht so. Ihre Qualität ist deshalb meist deutlich geringer, weshalb sie auch nicht für den Einsatz in der Landwirtschaft oder im Garten zu empfehlen ist.
Der Gamechanger im Garten: Pflanzenkohle
Es zeigt sich also schnell, dass Pflanzenkohle viele Vorteile hat, die auch in der Landwirtschaft oder sogar dem heimischen Garten zum Tragen kommen. Gerade im Hinblick auf die Folgen der Klimakrise ist Pflanzenkohle eine begehrte Ressource.
Einsatzmöglichkeiten von Pflanzenkohle
Als Bodenaufwerter speichert Pflanzenkohle Wasser und Nährstoffe. Diese gibt sie an die Pflanzen ab, wenn diese sie brauchen. So hat man gesteigerte Erträge und gesündere Pflanzen. Außerdem bietet die Pflanzenkohle wichtigen Mikroorganismen ein Habitat.
3 Vorteile von Pflanzenkohle für deine Pflanzen
Pflanzenkohle wird auch als Futtermittel eingesetzt. Solche Futterkohle ist für verschiedene Tierarten geeignet.
Pflanzenkohle kann ähnlich wie Aktivkohle eingesetzt werden. Zum Beispiel in Wasserfiltern. Dort bindet sie Verunreinigungen und sorgt für saubereres Wasser.
Wasserfilter selber bauen
Als Einstreu bindet die Pflanzenkohle das Ammoniak, welches im Stall für den unangenehmen Geruch sorgt. Zudem wird das Stallklima verbessert und die kohle direkt mit Nährstoffen aufgeladen.
1kg Pflanzenkohle entspricht etwa 3kg CO₂, welches in der Pflanzenkohle dauerhaft gebunden wird. Deshalb ist Pflanzenkohle auch eine anerkannte CO₂-Senke welche dabei helfen kann, die Klimakrise zu minimieren.
So wird aus Pflanzenkohle Terra Preta
Bereits die Urvölker Süd-Amerikas nutzten Pflanzenkohle in Form von Terra Preta, um eine der fruchtbarsten Erden aller Zeiten zu erhalten. Eine moderne Art der Terra Preta kannst auch du dir in deinem Garten herstellen. Pflanzenkohle ist dabei ein wichtiger Bestandteil und sorgt für die schwarze Farbe dieses Substrats.
Um Terra Preta herzustellen, muss die Pflanzenkohle mit verschiedenen Nährstoffen geladen werden.
Wie du deine eigene Terra Preta herstellen kannst, haben wir dir hier erklärt:
Terra Preta aus 5 Zutaten selber herstellen
Da Pflanzenkohle auch sehr einfach aus Reststoffen wie Schnittabfällen hergestellt werden kann, bietet sich die Herstellung im eigenen Garten für jeden an, der Pflanzenkohle selber nutzen möchte. So sparst du nicht nur Geld und wirst deine Abfälle los, es werden zudem viele Transportwege überflüssig. Wie du deine eigene Pflanzenkohle im Garten herstellen kannst, haben wir dir in diesem Video genau erklärt: Pflanzenkohle in 3 Schritten selber herstellen
Der Stellenwert der Pflanzenkohle in der Landwirtschaft und als Kohlenstoffsenke wird immer wichtiger werden. So steigen die Produktionszahlen in Europa deutlich an und auch der Einsatz in der deutschen Landwirtschaft wird immer populärer. So kann Pflanzenkohle in Zukunft nicht nur dafür sorgen, die Pflanze auf die Folgen der Klimakrise vorzubereiten, sondern auch das Ursprungsproblem durch das Speichern von CO₂ zu bekämpfen.
Nutzt du also Pflanzenkohle, kannst du selber dazu beitragen, die Folgen der Klimakrise abzumildern.
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